SÜDFLUG GmbH.
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Schon in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich Obstbauern bemüht, gegen den Hagel anzukämpfen. Jedoch sind erst auf Grund der wissenschaftlichen Forschungen und deren Erkenntnissen nach dem 2. Weltkrieg Verfahren entwickelt worden, die zu Teilerfolgen führten.

Einsatz von Bodengeneratoren und Raketen

Zunächst versuchte man es mit Generatoren. Mit diesen wurde Silberjodid am Boden verbrannt und es stieg mit Hilfe der Warmluft in die Luft. Daraufhin wurden Raketen eingesetzt, die Silberjodid direkt in den Kern der Gewitterwolke transportieren sollten.

Am 23. März 1955 kam es in Graz mit Unterstützung der Steiermärkischen Landwirtschaftskammer auf Drängen zahlreicher Obstbauern zur Gründung der Steirischen Hagelabwehr als Genossenschaft, der die Gemeinden des zu schützenden Gebietes als Mitglieder angehören. Seit dieser Zeit wird präventive Hagelabwehr in der Steiermark durchgeführt.

Die Hagelabwehr erfolgte bis 1976 mit Silberjodidraketen, nach dem Südtiroler Beispiel.

Gründe für die Einstellung der Hagelabwehr mit Silberjodidraketen waren vor allem,

  • dass es an einem geschlossenen Abwehrnetz mangelte, da sich einzelne Orte nicht an der Hagelabwehr beteiligten (mit diesem Problem kämpft heute auch noch die Hagelabwehr mit Flugzeugen) und
  • der Schütze - wie bei den Bodenbrennern - nicht sein Gebiet schützt, da sich die Gewitterwolke weiterbewegt.
  • Es bestand auch die Gefahr, dass zuwenig Kondensationskerne ausgebracht werden, was den Effekt umkehrt, d. h. der Hagelschlag wird verstärkt.
  • dass die Raketen nur lückenhaft, und damit wenig effizient in den verbliebenen Weinbauorte eingesetzt wurden, da infolge des Schützenmangels die Abschusseinrichtungen nicht vollzählig und ausreichend besetzt werden konnten.
  • Weiters wurde der Antrag auf Genehmigung der Verwendung von Silberjodidraketen mit größeren Steighöhen (2500 m) vom Bundesamt für Zivilluftfahrt wegen Gefährdung des zivilen Flugverkehrs abgelehnt.
  • Als weiteres Argument gegen den Einsatz der Raketen kam noch hinzu, dass die Schützen gefährdet waren. Es kam hin und wieder zu Unfällen mit zu früh explodierenden Raketen.

Hagelabwehr mit Flugzeugen

Die aufgezählten Gründe bildeten den Anstoß dafür, sich im Raum von Langenlois nach anderen Möglichkeiten umzusehen. Nach einer Reise in die USA zu den Forschungsstellen für Wetterbeeinflussung in Colorado brachten Fachleute das System der Hagelabwehr mit dem Flugzeug nach Österreich. Als Vorbild galt auch das Verfahren, wie es im Landkreis Rosenheim in Bayern bereits angewandt wurde. Man montierte Brenner an die Flugzeuge und konnte damit das verbrennende Silberjodid direkt und zeitgerecht in die Hagelentstehungs-Zonen einbringen.

Eben dieses System wurde in der Steiermark im Jahre 1982 eingeführt. Walter Golob (Gründer der Südflug) begann im Bezirk Radkersburg, die Hagelabwehr mit dem Flugzeug durchzuführen. Im Laufe der Jahre verfeinerte und verbesserte er das System, indem er die eingesetzten Generatoren an den Flugzeugen technisch weiterentwickelte, das System der Einbringung des Silberjodids in die Wolken verfeinerte, die Art der Befliegung an die neuen meteorologischen Erkenntnisse anpasste und das System der Wetterbeobachtung ausbaute.